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Bezirksbürgermeister Fuchs über die Holweider Themen 2017

Der Kölner Stadtanzeiger hat den Mülheimer Bezirksbürgermeister Fuchs zu den wichtigsten Themen für 2017 interviewt. Hier die Themen, die Holweide betreffen:

Bauprojekte

In Holweide haben die Bauarbeiten für neue Wohnungen auf dem Gelände der Baumwollbleicherei immer noch nicht begonnen. Auch an der Von-Quadt-Straße in Dellbrück muss endlich begonnen werden, die geplanten Wohnungen zu bauen. Wenigstens das Wohnungsbauprojekt der GAG an der Bergisch Gladbacher Straße macht sichtbare Fortschritte. Mir ist wichtig, dass viel öffentlich geförderter Wohnraum entsteht, in dem auch Flüchtlinge leben können.

Verkehrssituation in Holweide

Es kommt darauf an, die Verkehrssituation im gesamten Bezirk zu verbessern oder es zumindest anzugehen. Im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen für mich der Clevische Ring, die Bergisch Gladbacher Straße und die Berliner Straße. Dort müssen wir endlich den Lkw-Transitverkehr wegbekommen.

Vielleicht hilft uns dabei, dass wegen der hohen Schadstoffbelastung am Clevischen Ring eine Klage der EU wegen Vertragsverletzung und der deutschen Umwelthilfe wegen massiver Überschreitung von Grenzwerten anhängig sind. Die Stadt und das Land müssen nun endlich aktiv werden, bis hin zu Fahrverboten. Wir müssen dabei aber sicherstellen, dass der Frachtverkehr innerhalb und aus dem Gebiet des Stadtbezirks heraus weiter funktioniert.

Was den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs angeht, bin ich optimistisch. […]

Wir wollen auch anregen, die an der Stadtgrenze endende Stadtbahnlinie 4 bis nach Leverkusen hinein zu verlängern. Wie wir die Überlastung der Bergisch Gladbacher Straße in den Griff bekommen könnten, kann man ja in einem SPD-Antrag an den Verkehrsausschuss vom vergangenen Herbst lesen. Nun bin ich neugierig, was davon umgesetzt wird.

Für Holweide brauchen wir ebenfalls endlich ein schlüssiges Verkehrskonzept.

Quelle: Kölner Stadtanzeiger

Wir hoffen, dass das Verkehrskonzept bald kommt und die anderen Themen schnell umgesetzt werden!

Hoffnung für den RRX in Köln-Mülheim

Wie der Kölner Stadtanzeiger berichtet hat, gibt es Hoffnung für den RRX-Halt in Köln-Mülheim.

Im bisherigen Bundesverkehrswegeplan 2030 stand der Bahnhof Köln-Mülheim noch nicht als Halt, sondern lediglich der (aus unserer Sicht) unwichtigere Halt in Düsseldorf-Benrath. Die beiden Haltestellen konkurrieren, weil sich das Kosten-Nutzen-Verhältnis mit jedem weiteren Halt verschlechtert.

Köln-Mülheim ist als regionaler Verkehrsknotenpunkt für das rechtsrheinische Köln und auch Bergisch Gladbach aber extrem wichtig. Würde der RRX nicht halten, wäre der Mülheimer Bahnhof eine reine S-Bahn-Haltestelle. Die Attraktivität des Bahnverkehrs würde in unserer ohnehin schon schlechten Infrastruktur noch abnehmen und noch mehr Menschen aufs Auto umsteigen lassen. Die Folgen für den Verkehr in Holweide kann sich jeder selbst ausmalen.

Deshalb hat sich auch die Bürgervereinigung Köln-Holweide e.V. an der Unterschriftenaktion für den RRX-Halt in Mülheim beteiligt und der Initiative „RRX für Mülheim“ mehrere hundert Unterschriften übergeben.

Nun wurde eine Änderung am Bundesverkehrswegeplan 2030 beschlossen und der Halt am Mülheimer Bahnhof in den vordringlichen Bedarf des RRX-Konzepts aufgenommen – leider zunächst nur als „Betriebshalt“ und nicht als „Systemhalt“. Der Zug würde also zwar anhalten, aber man könnte nicht ein- und aussteigen. Das liegt unter anderem an einem noch fehlendem zusätzlichen Gleis in Mülheim, das noch gebaut werden muss, damit der RRX von Schnellzügen überholt werden kann.

Damit Köln-Mülheim eine reguläre Haltestelle des RRX wird, sind also noch weitere Bemühungen notwendig. Wir hoffen sehr, dass diese Früchte tragen werden!

Deutsche Umwelthilfe klagt auf bessere Luft in Holweide

Wie der Kölner Stadtanzeiger berichtete, verklagt die Deutsche Umwelthilfe (DUH) das Land Nordrhein-Westfalen in verschiedenen Verfahren wegen Überschreitung der Luftqualitätswerte.

Köln ist gemäß EU-Luftqualitätsrichtlinie seit 2010 verpflichtet die Grenzwerte für Stickoxide einzuhalten. Das klappt auf der Bergisch Gladbacher Straße aber leider nicht: Von mehr als 30.000 Fahrzeugen, die täglich auf der Bergisch Gladbacher Straße verkehren, sind ca. 10 % LKW mit Dieselantrieb – und das sind die Hauptverursacher von Stickoxiden.

Das Landesamt für Umwelt und Verbraucherschutz (Lanuv) hat auf unsere Bitte hin seit Anfang 2015 mit einem Passivsammler die Menge an Stickstoffdioxid auf der Bergisch Gladbacher Straße (Höhe Hausnummer 600) gemessen. Die zulässigen Grenzwerte wurden dabei überschritten.

Vor einem Jahr habe die Stadt zudem gegenüber der Bezirksvertretung Mülheim bestätigt, dass auch die Lärmbelastung durch den Verkehr hier erheblich sei. „All das hat für die Anlieger gesundheitliche Folgen. Eine solche Belastung verkürzt die Lebenszeit im Schnitt um zwei Jahre“, sagt Noack. Für die Stadt seien die Folgen ebenfalls fatal: „Hat die Klage der Umwelthilfe Erfolg, kommt auf Köln eine Strafzahlung von mindestens 13.000 Euro pro Tag zu, denn das Land reicht die Strafe natürlich weiter.“

Köln-Holweide: Bewohner fordern regionales Verkehrskonzept

Artikel in: Rhein-Schiene – Zeitschrift für Verkehrspolitik in der Region Köln, Nr. 55, Sommer 2015, S. 29

„Es muss sich endlich etwas ändern – Holweide wartet seit über 20 Jahren auf eine Verkehrsentlastung“, fordert Maja Glück, Sprecherin des Arbeitskreises „Unser Veedel“ der Bürgervereinigung Köln-Holweide.

Um auf die anhaltende Verkehrsproblematik im Kölner Osten aufmerksam zu machen, hat sie mit ihren Mitstreitern einen Forderungskatalog verfasst und an die zuständigen Politiker und Ämter in Köln und Bergisch Gladbach sowie auf Landesebene verteilt.

Ein Hauptproblem sind die verschiedenen Zuständigkeiten für die betroffenen Straßen: Köln, Bergisch Gladbach, Land oder Bund ist überall die Frage und mangelnde Zuständigkeit eine beliebte Ausrede in der Politik. Daher sind alle Ebenen gefordert, für ein regionales Verkehrskonzept an einem Strang zu ziehen. Gefordert werden dezentrale Anbindungen an die
Autobahnen in Bergisch Gladbach, Köln-Höhenhaus und Dellbrück-Süd. Auf diese Weise soll ein Großteil des Verkehrs, der momentan noch durch Holweide rollt, direkt auf die Autobahnen geführt werden – insbesondere der Schwerlastverkehr, der durch die Holweider Einkaufsmeile und an Spielplätzen vorbei muss.

Außerdem ist es notwendig, den öffentlichen Personennahverkehr attraktiver zu machen und das Radwegenetz auszubauen. Momentan ist es für viele Pendler gar nicht möglich mit Rad, Bus und Bahn zur Arbeit zu kommen und so bleibt es bei den langen Staus auf der Bergisch Gladbacher Straße und ihren Zubringern. Diese könnten durch Änderungen innerhalb von Holweide wenigstens abgemildert werden – auch hierzu wurden einige Vorschläge eingereicht.

Angesichts der geplanten Neubauprojekte an der Baumwollbleicherei und der Kochwiesenstraße wird momentan allerdings erstmal eine Verschlechterung der Verkehrssituation befürchtet. Es wird dringend auf ein hierzu angekündigtes Verkehrskonzept der Stadt Köln gewartet.

Ziel des Arbeitskreises „Unser Veedel“ ist es, Holweide vom Durchgangsverkehr zu entlasten und den Stadtteil dadurch lebenswerter zu machen. Wer sich für das Thema interessiert ist herzlich eingeladen, sich unter www.verkehr-holweide.de zu informieren, eigene Ideen einzubringen und aktiv im Arbeitskreis mitzuarbeiten.